Runder Tisch bei Neckermann am 2. Oktober 2012
Gemeinsam für die Neckermänner - Chancen auf neue Beschäftigung
Harald Fiedler, Vorsitzender der
DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main, ver.di Frankfurt und Region und der
Betriebsrat von Neckermann hatten zum Runden Tisch für die
entlassenen Neckermänner geladen. Und alle kamen: Die Stadt
Frankfurt am Main, an der Spitze Oberbürgermeister Feldmann, der
Wirtschaftsdezernent und die Sozialdezernentin, die Geschäftsführung
der Wirtschaftsförderung, der Leiter der Agentur für Arbeit sowie
weitere am Arbeitsmarktgeschehen beteiligte Organisationen und
Beschäftigungsträger einschließlich die Vertreter der Kirchen.
Einig war man sich, dass
außergewöhnliche Anstrengungen der Stadtgesellschaft notwendig sind
und alleine der Markt nicht in der Lage ist, es zu richten. Erste
Ergebnisse brachte der Runde Tisch in Form von Kooperationsabsprachen
der verschiedensten Organisationen und Verantwortlichen in Form von
Integration in Arbeit, Qualifizierung und Weiterbildung sowie
sonstige Hilfsangebote und Unterstützung der Betroffenen.
Im einzelnen sagte die Stadt Frankfurt
zu, sich finanziell zu engagieren und gemeinsam mit der Agentur für
Arbeit und dem Jobcenter mitzuhelfen, die 1.650 ehemaligen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Versandhändlers wieder in Lohn
und Brot zu bringen. Zugesagt sind Qualifizierungs- und
Weiterbildungsmaßnahmen speziell für die ehemaligen
Neckermannbeschäftigten. Die Wirtschaftsförderung wird mit einer
eigens eingerichteten Hotline und Homepage bei anderen Unternehmen um
Einstellung von ehemals Neckermannbeschäftigten werben und
diesbezüglich eng mit der Arbeitsagentur zusammen arbeiten.
Gemeinsam werden Stadt, Agentur für Arbeit, Jobcenter und
Bildungsträger die Voraussetzungen für die Qualifizierung von
ehemals Beschäftigten für das Berufsfeld Logistiker auf den Weg
bringen. Geprüft wird von der Wirtschaftsförderung, inwieweit
längerfristige Qualifizierungsmaßnahmen für Teilnehmer durch
Programme finanziell aufgestockt werden können. Die Agentur für
Arbeit koordiniert die Betreuung zentral am Arbeitsort in Frankfurt
und das Jobcenter Frankfurt hat seine Bereitschaft erklärt,
federführend die anderen Jobcenter in der Region in den
Informationsfluss bzw. mögliche Maßnahmen mit einzubeziehen.
Betriebsrat, ver.di und die Kirchengemeinden organisieren einen
Stammtisch für kontinuierliche Treffen der ehemals Beschäftigten
und begleiten diese in den vielfältigen Fragen unter anderem der
Ansprüche aus dem Insolvenzrecht. Die Arbeitslosen- und
Sozialberatung des DGB steht für die Unterstützung bei Ansprüchen
von Arbeitslosengeld und Hartz IV-Leistungen zur Verfügung. In
Unterstützungsmaßnahmen wird die Stadt das Migrations- und
Frauendezernat miteinbringen. Für aufenthaltsrechtliche Probleme vor
dem Hintergrund des Verlustes des Arbeitsplatzes sind alle
Beteiligten sensibilisiert. An erster Stelle aller Maßnahmen stehen
Einzelgespräche durch die Agentur für Arbeit und der Aufbau und
Kontakt zu Betrieben, mit dem Ziel der Vermittlung. Sollte eine
längerfristige Einarbeitung nötig sein, bietet die Arbeitsagentur
Zuschüsse zum Arbeitsentgelt an.
Als Fazit kann festgestellt werden,
dass die Stadtgesellschaft in der Lage ist, unkonventionell zu
reagieren, um im Interesse der betroffenen Menschen gegenzusteuern.
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