Freitag, 5. Oktober 2012


Runder Tisch bei Neckermann am 2. Oktober 2012




Gemeinsam für die Neckermänner - Chancen auf neue Beschäftigung


Harald Fiedler, Vorsitzender der DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main, ver.di Frankfurt und Region und der Betriebsrat von Neckermann hatten zum Runden Tisch für die entlassenen Neckermänner geladen. Und alle kamen: Die Stadt Frankfurt am Main, an der Spitze Oberbürgermeister Feldmann, der Wirtschaftsdezernent und die Sozialdezernentin, die Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung, der Leiter der Agentur für Arbeit sowie weitere am Arbeitsmarktgeschehen beteiligte Organisationen und Beschäftigungsträger einschließlich die Vertreter der Kirchen.

Einig war man sich, dass außergewöhnliche Anstrengungen der Stadtgesellschaft notwendig sind und alleine der Markt nicht in der Lage ist, es zu richten. Erste Ergebnisse brachte der Runde Tisch in Form von Kooperationsabsprachen der verschiedensten Organisationen und Verantwortlichen in Form von Integration in Arbeit, Qualifizierung und Weiterbildung sowie sonstige Hilfsangebote und Unterstützung der Betroffenen.

Im einzelnen sagte die Stadt Frankfurt zu, sich finanziell zu engagieren und gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter mitzuhelfen, die 1.650 ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Versandhändlers wieder in Lohn und Brot zu bringen. Zugesagt sind Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen speziell für die ehemaligen Neckermannbeschäftigten. Die Wirtschaftsförderung wird mit einer eigens eingerichteten Hotline und Homepage bei anderen Unternehmen um Einstellung von ehemals Neckermannbeschäftigten werben und diesbezüglich eng mit der Arbeitsagentur zusammen arbeiten. Gemeinsam werden Stadt, Agentur für Arbeit, Jobcenter und Bildungsträger die Voraussetzungen für die Qualifizierung von ehemals Beschäftigten für das Berufsfeld Logistiker auf den Weg bringen. Geprüft wird von der Wirtschaftsförderung, inwieweit längerfristige Qualifizierungsmaßnahmen für Teilnehmer durch Programme finanziell aufgestockt werden können. Die Agentur für Arbeit koordiniert die Betreuung zentral am Arbeitsort in Frankfurt und das Jobcenter Frankfurt hat seine Bereitschaft erklärt, federführend die anderen Jobcenter in der Region in den Informationsfluss bzw. mögliche Maßnahmen mit einzubeziehen. Betriebsrat, ver.di und die Kirchengemeinden organisieren einen Stammtisch für kontinuierliche Treffen der ehemals Beschäftigten und begleiten diese in den vielfältigen Fragen unter anderem der Ansprüche aus dem Insolvenzrecht. Die Arbeitslosen- und Sozialberatung des DGB steht für die Unterstützung bei Ansprüchen von Arbeitslosengeld und Hartz IV-Leistungen zur Verfügung. In Unterstützungsmaßnahmen wird die Stadt das Migrations- und Frauendezernat miteinbringen. Für aufenthaltsrechtliche Probleme vor dem Hintergrund des Verlustes des Arbeitsplatzes sind alle Beteiligten sensibilisiert. An erster Stelle aller Maßnahmen stehen Einzelgespräche durch die Agentur für Arbeit und der Aufbau und Kontakt zu Betrieben, mit dem Ziel der Vermittlung. Sollte eine längerfristige Einarbeitung nötig sein, bietet die Arbeitsagentur Zuschüsse zum Arbeitsentgelt an.

Als Fazit kann festgestellt werden, dass die Stadtgesellschaft in der Lage ist, unkonventionell zu reagieren, um im Interesse der betroffenen Menschen gegenzusteuern.


Anmerkung: Klar ist, dass wir uns für die konkrete Umsetzung dieser Zusagen einsetzen müssen. Gut ist, dass sie gemacht wurden. Jetzt müssen den Worten Taten folgen.

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